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Lummenfelsen
Der Lummenfelsen liegt auf Helgolands Südseite und ist nicht nur unter Ornithologen bekannt, da er in der deutschen Bucht die einzige Felswand ist (und damit das einzige Habitat für im Felsen brütende Seevögel).
Die Vogelkolonien sind ein Eindrucksvolles Schauspiel, dass begleitet wird von dem Gekreische und Durcheinander der Seevögel. Der Lummenfelsen auf Helgoland ist relativ gut zugänglich, so dass man eigene Beobachtungen anstellen kann, ohne dass sich die Seevögel gestört fühlen. Auf relativ kleinem Raum brüten hier über 10000 Vogelpaare, am stärksten vertreten sind Dreizehenmöwe (7000) und Trottellumme (2500), von Tordalken und Eissturmvögeln gibt es nur eine Handvoll. Seit Anfang der 90er Jahre sind die Basstölpel neu hinzugekommen, die es inzwischen auch auf gut 50 Brutpaare gebracht haben und ihre Kolonie wohl weiter vergrössern.
Um diese und andere vorbeifliegende Vögel kümmert sich die Vogelwarte Helgoland. Dort werden sie gezählt und beringt, so dass bei Wiederfunden Rückschlüsse auf die Lebensweise der Vögel möglich sind.
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Die Südküste von Helgoland. Hinten im Bild der Lummenfelsen und die lange Anna
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In diesem märchenhaft zerklüfteten Felsen brüten nur Dreizehenmöwen, deren Kolonie mit Abstand die Grösste auf Helgoland ist. Die Population ist am expandieren, so dass in naher Zukunft wohl alle Felsen besiedelt sein werden. Man darf gespannt sein, ob die Vögel dann auch die Häuser als Nistplätze akzeptieren. Die Dreizehenmöwe war bis zum Ende des 2. Weltkrieges ein geschätztes Nahrungsmittel auf Helgoland.
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Ein Teil des Lummenfelsens von Westen aus gesehen. Im Hintergrund der Leuchtturm und die neuste Errungenschaft der Helgoländer aus dem Bereich der Funktechnik
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Eine Lummenbank am Lummenfelsen. Lummen bauen keine Nester, sondern legen das konische Ei auf ihre Füsse. Im Hintergrund brütet ein Baßtölpel |
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Hier die Trottellummen noch einmal aus der Nähe. Gut zu sehen ist ihre relativ plumpe Gestalt und ihre charakteristische Färbung. Trottelummen werden bis zu 42 cm groß, und könne eigentlich gar nicht richtig fliegen. Bis auf die Brutsaison sind sie nämlich immer auf dem Meer, sie sind gewandte Taucher und Fischjäger. |
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Lummen brüten dicht zusammengedrängt auf Felsbänken. Nach 30 Tagen schlüpft das Küken, und schon nach weiteren 3 Wochen springen die Küken, ohne Fliegen zu können, von den Klippen in Richtung Meer. Dieses fantastische Schauspiel heißt Lummensprung und man wundert sich immer wieder, das den Tieren nichts passiert, fallen sie doch zum Teil die 40 Meter auch auf die Betonbefestigung am Fuss der Klippen und robben dann weiter in Richtung Meer |
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Einer der auffälligsten und grössten Vögel Helgolands: der Basstölpel. Ursprünglich an dem Bassfelsen in Schottland beheimatet, verbreitet sich die Kolonie in den weiteren Nordseeraum. Die Basstölpel brauchen viel Platz zum Brüten und für den Anflug, weshalb man sie auf hervorsteh-enden Felsnasen findet. Die Nester sind wegen der häufig verbauten Plastikabfälle ziemlich bunt. |
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Vielen Dank an Maren für die Bilder!
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Ein relativ seltener Gast am helgoländer Vogelfelsen: ein Star. Stare sind zwar Höhlenbrüter, jedoch hab ich lediglich 2 Paare gefunden. Beide Männchen saßen dauernd vor ihrer Höhle und hatten sichtlich Mühe, mit ihrem Reviergesang gegen das Gekreische der Dreizehenmöwen anzukommen |
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Auf so schmalem Grat findet die Dreizehenmöwe noch ein ruhiges Plätzchen. Allerdings brütet sie hier (noch?) nicht, das ist nur der Schlafplatz. |
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Zwei Tordalken beim Brutgeschäft. Die Tordalken sind mit den Trottellummen verwandt, man unterscheidet sie an ihrem plumperen Schnabel, ihrer weissen Augenlinieund dem weissen Band an den Flügeln. Sie sind in etwa so gross wie die Lummen, und das Verhalten ist auch ähnlich, sie gehören zu den Hochseevögeln. |
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Die auf der Nordsee überwinternden Alken haben zunehmend Probleme mit der Altölverklappung: die durch Öllachen beruhigten Wasserflächen werden gerne aufgesucht, und die Tiere verdrecken durch das Putzen ihrer Gefieder vollends und müssen so verhungern und erfrieren. |
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Zum Abschluß ein Blick auf den brühmtesten Felsen von Helgoland: die Lange Anna.
Zahllose Dreizehenmöwen brüten hier, immer wieder abwechselnd mit Lummen.
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